Seit 2015 leitet er die Sektion für Finanzinstrumente und Projektmanagement des Ministeriums für Industrie und Handel (MPO) und bereitete das Projekt des Nationalen Innovationsfonds und die Umwandlung der Tschechisch-Mährischen Garantie- und Entwicklungsbank vor. Im März 2016 wurde er von der Regierung zum Vorsitzenden der Technologieagentur der Tschechischen Republik ernannt und trug erfolgreich dazu bei, die Unterstützung für angewandte Forschung in Schlüsselbereichen für die Tschechische Republik zu entwickeln, einschließlich Industrie 4.0 und anderer wichtiger Trends. Er ist auch Generaldirektor der Agentur CzechInvest und Vizeminister für Industrie.

CzechInvest ist heute eine Agentur, die sich vor allem durch die Förderung von Innovationen auszeichnet. Sowohl bei der Investitionsförderung, wo wir jetzt nach Investitionen mit hohem Mehrwert suchen, als auch bei anderen Aktivitäten im Bereich des Technologietransfers oder der Unterstützung innovativer Start-ups. Im Bereich der Neugründungen ist ein großer Wandel zu beobachten. Wir starteten die ersten Programme zur Unterstützung dieser Unternehmen im Jahr 2011, als das Thema noch neu war. Heute ist es ein schnell wachsender Markt mit neuen Unternehmen in verschiedenen Segmenten, die ein großes Umsatzwachstum verzeichnen, darunter auch mehrere "Einhörner".

Wie steht die Tschechische Republik im Vergleich zu Europa und der Welt im Hinblick auf die technologische Reife?

Die Tschechische Republik schneidet in der Rangliste der Wettbewerbsfähigkeit so gut ab wie nie zuvor in ihrer Geschichte. Nach den neuesten Messungen aus diesem Jahr rückte das Land um acht Plätze auf Rang 26 von 63 Volkswirtschaften weltweit vor. Dennoch glauben wir, dass das Potenzial unserer Wirtschaft noch viel größer ist. Aber es liegen noch viele Herausforderungen vor uns, wenn wir mit den technologisch fortschrittlichsten Volkswirtschaften der Welt Schritt halten wollen. Als Vizeminister im Ministerium für Industrie und Handel beschäftige ich mich auch intensiv mit der Infrastruktur für Technologien wie 5G-Netze und deren Anwendungen in der Industrie und zum Beispiel im Bereich Smart City. Wir haben auch eine neue Strategie der intelligenten Spezialisierung (RIS3) entwickelt, die festlegt, in welchen technologischen Bereichen die Tschechische Republik überragend ist und in welchen Bereichen sie sich verbessern will. Und diese Strategie bleibt nicht "in der Schublade", sondern wird in andere Fördermaßnahmen im Bereich Forschung, Entwicklung und Innovation integriert. Nicht zuletzt unterstützen wir jetzt Zentren für digitale Innovation (EDIHs), die einen wichtigen Beitrag zur Digitalisierung der tschechischen Industrie, insbesondere im Bereich der kleinen und mittleren Unternehmen, leisten sollen.

Wie geht es den tschechischen Start-ups im Vergleich zur Welt?

Die Tschechische Republik ist das neuntbeste Land für Start-ups in Europa. Für die überwiegende Mehrheit der tschechischen Start-ups ist die Tschechische Republik der Hauptgeschäftssitz. Die Zahl der expandierenden Start-ups sowie die Zahl der Start-ups im Allgemeinen ist jedoch in den letzten Jahren gestiegen. In der Vergangenheit war nur ein Prozent der Start-ups außerhalb der CEE-Region tätig. Im Vergleich zu anderen Ländern haben wir immer noch relativ wenige Start-ups pro Einwohner. Im Jahr 2021 gab es bei uns nur 7,36 Unternehmensgründungen pro 100.000 Einwohner, während es in vielen Ländern über 10, in einigen über 30 und in den Niederlanden sogar über 100 sind. Das tschechische Startup Sensio wurde kürzlich im globalen Finale des Creative Business Cup-Wettbewerbs im Silicon Valley zum drittkreativsten Startup der Welt gekürt. Im Rahmen unseres tschechischen Accelerator-Programms schicken wir jeden Monat etwa 6 Start-ups ins Ausland, d. h. wir sehen, wie sich das Selbstvertrauen und die Entschlossenheit von Start-up-Gründern verändert. Globales Denken war früher eher die Ausnahme, heute ist es eine Notwendigkeit.

Seit langem unterstützt CzechInvest tschechische Unternehmer. Was genau ist die Aufgabe und die Unterstützung von CzechInvest?

CzechInvest ist schon seit vielen Jahren nicht mehr nur eine Agentur, die großen Investoren bei ihren Investitionen hilft, obwohl wir große strategische Investoren immer noch willkommen heißen und unterstützen. Wie ich bereits angedeutet habe, ist Innovation das Bindeglied der Unterstützung der Agentur CzechInvest. Dies gilt sowohl für den Bereich der Investitionsanreize als auch für andere Förderaktivitäten, bei denen wir uns vor allem auf Projekte mit hohem Mehrwert und hohem Wachstumspotenzial konzentrieren. Wir können sagen, dass CzechInvest tschechischen Unternehmern hilft, ihre Geschäftspläne zu verwirklichen und, bildlich gesprochen, ihr Unternehmen in Gang zu bringen. Ein wichtiger Aspekt unserer Unterstützung ist z. B. das Mentoring, bei dem CzechInvest den Unternehmern Experten für verschiedene Bereiche wie Marketing, Finanzmanagement oder geistiges Eigentum zur Seite stellt. Wer ins Ausland expandieren will, dem helfen wir mit der Teilnahme an internationalen Messen oder intensiver Betreuung direkt in den begehrtesten Destinationen, wie z.B. dem Silicon Valley. CzechInvest kann Unternehmer mit lokalen Experten zusammenbringen, was zu ausländischen Investitionen oder Kunden führen kann. Kurz gesagt, CzechInvest ist ein hochqualifizierter Vermittler, der die Welt der Start-ups mit der Welt der großen Investitionen, dem akademischen Sektor und der Innovationsinfrastruktur verbindet. Unsere Vision ist daher die Entwicklung von Innovationen und Investitionen mit dem Potenzial für globalen Erfolg und regionalen Nutzen.

Ab Juli 2022 startet CzechInvest das bisher größte Technologie-Inkubationsprojekt, das eine grundlegende Investition in die Zukunft der tschechischen Industrie darstellen und der Tschechischen Republik helfen soll, zu den Innovationsführern zu gehören. Können Sie uns mehr über dieses Projekt erzählen?

Die Technologie-Inkubation ist das größte Projekt der Agentur CzechInvest seit ihrer Gründung. Es ist das Ergebnis langjähriger Arbeit und basiert auf den Erfahrungen aus bereits durchgeführten Projekten, insbesondere aus dem bereits erwähnten ESA BIC Space Incubator, sowie auf Erfahrungen aus dem Ausland. In den nächsten fünf Jahren werden wir voraussichtlich bis zu 250 innovative Start-ups mit rund 35 Millionen EUR unterstützen. Wir werden Technologie-Start-ups aus sieben Bereichen unterstützen. In der ersten Aufforderung werden wir vier Bereiche unterstützen - künstliche Intelligenz, Mobilität, Kreativwirtschaft, Ökologie und Kreislaufwirtschaft. In den nächsten Aufforderungen werden wir Weltraumtechnologien, intelligente Lösungen in den Bereichen Gesundheitswesen, Pharmazeutika, Cybersicherheit und fortschrittliche Werkstoffe hinzufügen.

Quelle: e-news.cz